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Notebook ertränkt und defekt? Reparatur selbst gemacht

Es passiert immer wieder, das Notebook hate eine ordentliche Ladung Getränke oder sonstige Flüssigkeiten abbekommen und verweigert nun den Dienst. Man sollte in so einem Fall das Notebook besser sofort ausschalten – bevor es Kurzschlüße gibt – und anschliessend reinigen. Wenn sowas mit Wasser passiert reicht es meist auch schon das Notebook z.b 1 Tag lang im Heizungsraum zu legen.

Ein Kollege ist dies vor ein paar Tagen passiert, wir waren dann auf die Suche nach einem Ersatz Notebook. Da keins wirklich zu empfehlen war haben wir erstmal einen 5L Kanister Destilliertes Wasser (ca 1,69€) mitgenommen und kurzerhand beschlossen das Notebook darin zu reinigen. Ein Feinmechaniker Schraubendreher Set war vorhanden und ist nötig, evtl. begegnen euch bei einigen Notebooks auch Torx Schrauben. Eine Pinzette kann evtl. auch hilfreich sein.

Ich kann euch hier nicht erklären wie ihr ganz genau vorzugehen habt da dieser Tipp auf alle Notebooks und sicher auch Geräte wie Handys anwendbar ist und diese unterschiedlich aufgebaut sind. In unseren Fall handelte es sich um ein „Packard Bell – Easy Note“ Notebook nur leider sind keine Bilder verfügbar.

Nach dem entfernen des Akkus und aller auffindbarer Schrauben lässt sich meist schon eine Abdeckung öffenen wo drunter sich die HDD befindet. Diese ist meist durch Schrauben befestigt und lässt sich nach dem lösen nach hinten Schieben, jetzt kann man die HDD entnehmen. Das Gehäuse selbst ist meist noch leicht in einander geklemmt, ein kleiner Schraubenzieher kann hier helfen (Kratzer Gefahr). Um das Gehäuse aber nun geöffnet zu bekommen mussten wir zuerst die Blende oberhalb der Tastatur entfernen, dannach konnten wir auch die Tastatur ganz einfach entfernen (zu den Steckverbindungen komme ich gleich noch zu). Als nächstes alle Kabel die vom Monitor ausgehen am Notebook lösen, dann das Display abschrauben. Jetzt hatten wir zugang zu 2 weiteren Schrauben und das Gehäuse liess sich öffnen, dass Mainboard konnten wir jetzt nach dem entfernen aller restlichen Kabel und Laufwerke ausbauen.

Die Anschlüsse im Notebook:

Das größte Problem sind die Flachbandkabel, hier muss man aufpassen und ein ruhiges Händchen haben, der schwarze Klipp oben drauf lässt sich meist nicht rausschieben sondern nach oben klappen um das Kabel so zu lösen. Die restlichen Steckverbinden sind recht einfach, evtl. hilft hier eine Pinzette oder 2 kleine Schlitzschraubendreher, am Kabel zu ziehen ist nicht zu empfehlen.

Nachdem das Mainboard komplett freigelegt ist sollte man eigentlich den CPU entfernen, in unserem Fall haben wir ihn drauf gelassen. Jetzt haben wir das Mainboard in einer flachen Kunstoffbox mit dem destillierten Wasser übergoßen bis es komplett unter Wasser lag. Als nächstes haben wir das Mainboard mit einer weichen Zahnbürste gereinigt, etwas abtropfen lassen und bei ca. 50° etwa 30-40min im Ofen getrocknet. Alles wieder in umgekehrter Reihenfolge montiert und siehe da, dass Packard Bell funktioniert wieder 🙂

(Ich übernehme keine Haftung für irgendwelche Folgen beim umsetzen dieses Tipps)

Mainboard, Grafikkarte, Handys – Backofen Reparatur

Vor einigen Wochen hat mein Rechner Probleme gemacht, runtergefahren und kein starten mehr möglich, nix ging mehr. Also musste nach ein paar kleinen Tests ein neues Mainboard her doch das Geld ist knapp. So dachte ich mir mal in einem Forum nachzufragen welches Mainboard sich den als günstiger Ersatz empfiehlt. Erstes Anlaufziel war das Forum von Hardwareluxx, dort bin ich dann auf einen interessanten Thread gestossen…..

Grafikkartenreperatur durch das Backofenprinzip!!! | Sammel- & Infothread 1 | Sammel- & Infothread 2

Im Forum sollte man auch noch weitere Threads finden. Man erkennt schnell das die Backofen Methode bei Grafikkarten oft funktioniert hat.

Da das Mainboard ( ASUS P5N-D ) ja eh als Schrott abgeschrieben war konnte ein Versuch nicht schaden. Also…..

  • Mainboard ausbauen und alle Lüfter, CPU, Karten entfernen (Den Chipsatz ALU Kühlkörper hab ich bei mir drauf gelassen)
  • Mainboard auf 3-4 Schnapps Gläschen auf ein Backblech (unterste Schiene) legen
  • bei 110-120° für ca. 15-20 min backen und zwischendurch öffnen
  • Ofen öffnen, Backblech rausziehen, etwas abkühlen lassen
  • Nachdem es etwas ausgekühlt ist kann man es anschließen und hoffen das es wieder geht 🙂

den Ofen hatte ich nur ein wenig vorgeheizt. Bei mir war es ein Ofen mit Ober- Unterhitze. Kunstoffteile wie PCI-E, SATA Slots etc blieben auf dem Board da diese sich nicht einfach abmontieren lassen.

HINWEIS: Wenn es anfängt heftiger zu riechen sollte man den Backofen ab und zu  mal öffnen, Dämpfe nicht einatmen und die Wohnung gut lüften. Es können Dämpfe enstehen die nicht besonders gesund  sind. Besonders bei Mainboards da man einige Kunstoffteile nicht abmontieren kann. Mit der Temperatur sollte man bei härteren Fällen nicht über Max. 150-160° gehen (Bei Mainboards wegen den Kunstoffteilen besser nur Max. 140° für kurze Zeit) darüber könnten sich Teile schon lösen, bei ca. 180° sollte das Lötzinn flüssig werden. Sollte natürlich ein Defekt an den Bauteilen vorliegen wird auch diese Methode nichts bringen.

Irgendwann nachdem alles auf die schnelle verkabelt und angeschlossen war kam dann der Moment der Wahrheit..Ich drücke den Knopf….Lüfter drehen…es macht PIEP und ein Bild auf dem Monitor erscheint, es hat funktioniert. Ich hatte Spass aber nach 1 Woche ca. war auch meine Grafikkarte völlig KO ( Inno3D GF 9800GTX ). Muss aber dazu sagen das die Grafikkarte vorher schon des öfteren Pixelfehler und Bluesceens verursachte, nur irgendwann war es ganz aus. Eine Chance hatte ich ja noch, den Backofen. Also Gehäuse incl. Kühler abgeschraubt und die Grafikkarte genau wie das Mainboard gebacken. Wer hätte es gedacht, auch die Grafikkarte erledigt ihren Dienst weiter. Einige Leute benutzen diese Methode auch bei Handys. Dank des Tipp hab ich schon einige € gespart 😀

Wie kann das sein?

Ich bin kein Fachman auf diesen Gebiet und war selber erstmal neugierig. Auf Hardware Komponenten sind meistens sehr viele kleine Lötstellen die natürlich auch anfällig für Korrosion sind. Wenn nun an einer oder mehreren Stellen der Kontakt nicht mehr vorhanden ist kommt es zur Fehlfunktion. Durch das erhitzen wird auch die ganze Platine erhitzt wodurch sich Material ausdehnt, dass bringt schon minimale Bewegung ins Spiel. Da bei den Temperaturen im Backofen auch das Lötzinn weich wird, besteht die Möglichkeit das sich Kontakte evtl. wieder verbinden. Es gibt auch welche die schon Hardware in die Gefriertruhe legten und damit auch Erfolg hatten (Material zieht sich zusammen), nur denke ich das der Backofen die erfolgversprechendste Möglichkeit ist seine Hardware wieder an laufen zu bekommen. Edit: Interessant auch der Wiki Artikel zum Thema Löten / Löten in der Elektrotechnik Elektronik

Hinweise:

  • Ich übernehme keine Haftung für Schäden aufgrund dieses Artikels, was Ihr auch macht, ihr macht es auf eigene Gefahr
  • Durch eine solche Massnahme verliert ihr eure Garantie/Gewähleistung.
  • Wie schon erwähnt solltet ihr für viel Frischluft sorgen und besser den Backofen später reinigen.